03.12.2009

Deutliche Kritik der BI-Anwender an Softwareherstellern

 

Nur etwas mehr als jedes zweite Unternehmen mit Business Intelligence-Lösungen (BI) im Einsatz ist mit den Produkten der Softwarehersteller zufrieden. Nach einer Befragung der Actinium Consulting unter fast 250 ausgewählten BI-Anwendern aller Branchen wünschen sie sich zukünftig insbesondere, dass sich diese Tools einfacher integrieren und schneller einführen lassen. Der Ruf nach geringeren Lizenzgebühren ist dagegen relativ selten. Der Untersuchung zufolge hat nur jeder fünfte BI-Anwender nichts oder wenig an den Lösungen auszusetzen. Ein weiteres Drittel zeigt sich mit gewissen Abstrichen zufrieden, alle anderen geben eine deutlich kritische Wertung ab. Sie geben den Business Intelligence-Tools entweder nur mittelmäßige Noten (31 Prozent) oder zeigt sich sogar völlig unzufrieden (17 Prozent).
 
Auf die Frage, was sich zukünftig an den Produkten verbessern solle, nennen fast zwei Drittel der befragten BI-Verantwortlichen eine bessere Integrationsfähigkeit und ähnlich viele die schnellere Implementierbarkeit. An dritter Stelle der Anwender-Wunschliste steht eine höhere Benutzerfreundlichkeit (57 Prozent), gefolgt von einem bedarfsgerechteren Funktionsprofil. Geringere Lizenzkosten für die Business Intelligence-Software scheinen den Anwendern hingegen vergleichsweise weniger am Herzen zu liegen. Sie stehen nach der Actinium-Befragung überraschenderweise nur für 37 Prozent der Unternehmen vorne auf der Agenda.
 
„Die Anwender haben den Herstellern damit die rote Karte gezeigt“, urteilt Actinium-Geschäftsführer Klaus Hüttl. Er verweist darauf, dass sich dieses Urteil mit den Ergebnissen einer Erhebung aus dem Frühjahr dieses Jahres deckt. Darin wurde ermittelt, dass die Anwender fast in jedem zweiten Fall während des Projektverlaufs die ursprüngliche Softwareentscheidung in Frage gestellt haben. „Eine der zentralen Ursachen der Anwenderkritik ist, dass Hersteller von BI-Software oft nicht die Praxisanforderungen in den Vordergrund stellen, sondern mit interessanten Features, schnellen Einführungszyklen oder Integrationsargumenten locken“, erläutert Hüttl. „Diese Versprechungen werden in der Praxis aber nicht ausreichend eingehalten, was zu dieser kritischen Haltung der Anwender führt.“